Wandern: Wegeschwierigkeiten verstehen | Sicher Bergwandern | Episode #4
Sicher Bergwandern #4: Wegeklassifizierung Blau, rot, schwarz – kennst du dich aus?
In gesamt Tirol gilt ein einheitliches Beschilderungs- und Markiersystem für Wanderwege, Weitwanderwege und alpine Bergwege. Damit finden Sie sich auch regionsübergreifend zu Recht und behalten immer die Orientierung. Wir erklären Ihnen, auf was Sie achten müssen, wie Sie die Beschilderung richtig interpretieren und was die Markierungen bedeuten. So wandern Sie auch in den Kitzbüheler Alpen immer sicher durch die Berge.
checkDie gelben Wegweiser zeigen Wanderer den richtigen Weg
checkDie schwarze Schrift nennt das jeweilige Ziel oder einen Zwischen-Wegpunkt
checkEin farbiger Punkt (rot, schwarz) zeigt die Schwierigkeit des Weges an
checkDie abgebildete "Zahl" kennzeichnet den Weg auch auf Kartenmaterial mit einer eindeutigen "Wegnummer"
checkOptional: Neben dem Ziel können diverse, selbsterklärende Icons stehen, die z.B. anzeigen, ob man dort "essen" oder "schlafen" kann
checkOptional: An wichtigen Weg-Gabelungen oder Wegpunkten kann die "Gehzeit" bis zum markierten Ziel in Stunden oder Minuten angegeben werden.
Neben den gelben Pfeilen sind auch weitere Markierungsmöglichkeiten nach dem Tiroler Bergwegekonzept klar geregelt und definiert. So weisen auch "rot-weiß-rot" markierte Bäume, Steine, Felsen oder Holzpfähle den Weg. Diese Art der Markierung erfolgt vor allem in höher gelegenen Regionen, oder dann, wenn die Geländesituation ein eindeutiges Erkennen des richtigen Weges erschwert.
Damit sich Wanderer schon bei der Tourenplanung darauf einstellen können, welche Art des Wanderweges auf sie wartet und welche persönlichen Grundvoraussetzungen man zu dieser Wanderung mitbringen sollte, sind alle Tiroler Wanderwege in ein klares Niveau-Raster eingeteilt.
Wege | Charakteristik | Zielgruppe | Anforderung |
"Wanderwege" | "leicht", breit und mit geringer Steigung, im Talbereich und bei anschließendem Wald, Gefahrenstellen sind in der Regel gesichert oder signalisiert, markiert und beschildert | Spaziergeher ohne alpine Kenntnisse | Sportschuhe und der Witterung angepasste Kleidung / Schuhe |
"Rote Bergwege" | "mittelschwierig", oft schmal und steil, stellenweise ausgesetzt (Absturzgefahr), kurze versicherte Gehpassagen oder kurze Abschnitte mit Hände zur Gleichgewichtsunterstützung, markiert und beschildert | Trittsichere, geübte Bergwanderer | Gute körperliche Verfassung, Bergerfahrung zur Erkennung und Beurteilung alpiner Gefahren auf Bergwegen, Bergausrüstung, nur bei guten Wetterverhältnissen |
"Schwarze Bergwege" | "schwierig", großteils schmal und steil, sehr ausgesetzt (Absturzgefahr), längere versicherte Abschnitte oder Kletterpassagen, markiert und beschildert | Schwindelfreie, trittsichere, alpin erfahrene Bergsteiger | Sehr gute körperliche Verfassung, Bergerfahrung zur Erkennung und Beurteilung alpiner Gefahren auf Bergwegen, Bergausrüstung, mitunter alpine Sicherungsmittel, nur bei guten Wetterverhältnissen |
"Alpine Routen" | Weglos bzw. nur Tritt- oder Steigspuren, freies ungesichertes alpines Geh- und Klettergelände, evtl. Gletscher, in der Regel weder markiert noch beschildert | Schwindelfreie, trittsichere, hochalpin erfahrene Bergsteiger | Ausgezeichnete körperliche Verfassung, umfassende Bergerfahrung zur Erkennung, Beurteilung und Vermeidung alpiner Gefahren, Kletter- bzw. Gletscherausrüstung, Sicherungs- und Orientierungsmittel, nur bei guten Wetterverhältnissen |
Sicher Bergwandern #4: Wegeklassifizierung Blau, rot, schwarz – kennst du dich aus?
checkImmer auf den markierten Wegen bleiben
checkWanderungen immer entsprechend dem eigenen Leistungsvermögen unternehmen
checkSorgfältige Tourenplanung und Einholung von Vorab-Informationen tragen zur sicheren Wanderung bei
checkNie ohne Wanderkarte auf die Berge
checkAchtung aufs aktuelle Wetter (jede Beschilderung kann nur so gut sein, wie es die Sicht auf den Bergen zu lässt)
Mit dem Wissen über die örtlichen Gegebenheiten rund um die Beschilderung und Markierung von Wanderwegen wird Ihr Wanderurlaub zum sicheren Spaß auf den Bergen der Kitzbüheler Alpen. Die Wegweiser sind allerdings nur so gut, wie sie der Mensch versteht und interpretiert. Ein wenig gesunder "Menschenverstand" und "Achtsamkeit" gehören genauso zum Wandern in den Bergen, wie Rücksicht und Weitsicht. Dann steht einer unvergesslichen Wanderung nichts mehr im Weg.
Sicher Bergwandern #5: Orientierung Sind wir noch am richtigen Weg? Orientierung am Berg stellt immer eine besondere Herausforderung dar.