Oberhalb der Einsiedelei, hoch über St. Johann in Tirol, ziert eine kleine Kapelle die Felswand am Niederkaiser. Der barocke Sakralbau wurde im Jahre 1782 errichtet. Die im Fels neben der Kapelle verewigten Jahreszahlen 1623, 1719 und 1744, bezeichnen weitere Bauten, die vermutlich aus Holz geschaffen wurden. Im Inneren der Gmailkapelle schmücken Rokokostuckaturen sowie renovierte Freskenmedaillons der Heiligen Antonius, Aloisius, Josef und Franziskus und der Marienkrönung. Der Altarbereich wurde in Fels gehauen in deren Mitte ziert eine Marienstatue aus dem 20. Jahrhundert den Sakralbau. Der Name „Gmail“ stammt von dem Wort Gemälde. Früher war hier ein Gemälde von der Maria Mutter Gottes angebracht.
In den Kriegswirren um 1809 als bayrische und französische Soldaten einzogen und Kirchdorf in Brand steckten, flüchtete ein Teil der Kirchdorfer und St. Johanner Bevölkerung zur Gmailkapelle, um sich dort unter den Schutz der Gottesmutter vom Gmail zu stellen.
Etwas unterhalb der Kapelle in Richtung Kirchdorf befindet sich die Lourdesgrotte: Ein St. Johanner stellte als Dankeschön für seine Genesung nach einer Pilgerfahrt nach Lourdes eine Marienstatue in einen Felsvorsprung.
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